Dépression

UNIVERSITÄRES ZENTRUM FÜR PSYCHIATRISCHE FORSCHUNG

Das Universitäre Zentrum für psychiatrische Forschung des FNPG beschäftigt sich mit der Behandlung von depressiven und bipolaren Störungen, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen.

Zirka 50% der Patienten mit depressiven Störungen sprechen gut auf Psychotherapie und Antidepressiva an. Zirka 30% sprechen teilweise an. 20% zieht keinen Nutzen aus herkömmlichen Therapien. Gelegentlich verlieren Behandlungen, die wirksam waren, im Verlauf ihre Wirksamkeit. Die Gründe für individuell unterschiedliches Ansprechen auf Behandlungen sind bis jetzt weitgehend ungeklärt.

Das Universitäre Zentrum für psychiatrische Forschung des FNPG und der Universität Freiburg untersucht unter Leitung von Prof. Dr. med. Gregor Hasler Faktoren, welche das Ansprechen auf herkömmliche Therapien voraussagen. Ferner beforscht und entwickelt sie neue Therapien für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht genügend ansprechen.

Das Zentrum beforscht insbesondere folgende neue Therapieoptionen:

  • Behandlung mit Ketamin: Im Gegensatz zu herkömmlichen Antidepressiva, die auf Serotonin und Noradrenalin wirken, setzt Ketamin am Glutamat-System auf. Das erklärt seine schnelle Wirkung und seinen Nutzen für Patienten, die auf herkömmliche Antidepressiva nicht angesprochen haben. Die Abteilung untersucht neben dem Ketamin-Effekt auch Biomarker des Glutamat-Systems (mittels Positron-Emissionstomographie und Magnetresonanz-Spektroskopie).
     
  • Behandlung mit Botulinum Toxin A: Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen Gesichtsmuskeln und Gefühlen. Klinische Studien haben nachgewiesen, dass die Lähmung der Zornesfalte oberhalb der Nase mittels Botulinum Toxin A («Botox») eine antidepressive Wirkung hat. In einer Studie erforschen wir die Mechanismen dieser Wirkung (Veränderung der Emotionsregulation, der Aufmerksamkeit; Verbesserung sozialer Interaktionen).
     
  • Verbesserung der Rückfallverhütung: Depressive und bipolare Störungen, aber auch Psychosen, verlaufen in Episoden. Das heisst, die Krankheitsaktivität verändert sich stark über die Zeit. Eine wirksame Massnahme bei schweren psychiatrischen Krankheiten ist die Früherkennung und Verhütung von Rückfällen. Die rasche Erkennung von Verschlechterungen des Krankheitszustandes ist dabei von zentraler Bedeutung. Die Abteilung entwickelt eine App, die hilft, mittels Smartphone-Sensoren Rückfälle frühzeitig zu erkennen.

 

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